Parallelhandel in Europa

Der Preis, der in den europäische Staaten für ein bestimmtes Arzneimittel verlangt wird, kann beträchtlich variieren. Dies macht es für sogenannte „Parallelhändler“ attraktiv, die Arzneimittel aus einem Land zu kaufen und sie in einem anderen Land mit höheren Preisen wieder zu verkaufen.

Parallelhändler machen bei diesem Arzneimittelhandel große Gewinne. Gesundheits­organisationen jedoch, die auf solche Importe zurückgreifen, sparen nur wenig dabei. Wie oft solche Parallelhandel in der Realität vorkommen, zeigte sich 2007 in Großbritannien, als innerhalb von zwei Wochen vier Fälle von parallel gehandelten, gefälschten Medikamenten entdeckt wurden.

Jim Thomson, EAASM-Vorsitzender: „Während der Parallelhandel denen Vorteile bringt, die dadurch finanzielle Gewinne erzielen, führt dies zu einer Marktverzerrung, die zudem eine eindeutige (und nun auch eindeutig bewiesene) Gefährdung für die Patientensicherheit darstellt. Die Importe bringen dem Konsumenten außerdem kaum finanzielle Vorteile, da die realen Einsparmöglichkeiten vermutlich nie bei ihm ankommen.“

Und noch ein weiteres Risiko birgt der Parallelhandel: Häufig müssen die Parallelhändler die Arzneimittel umverpacken, damit die Patienteninformationen in der Landessprache enthalten sind. Das Öffnen der Verpackungen erleichtert das Risiko für Fälschung und unerlaubte Reproduktionen.

Die EAASM veröffentlichte zu diesem Thema einen ausführlichen Bericht von Dr. Jonathan Harper: „Patientensicherheit in Europa und Parallelhandel von Pharmazeutika – eine potenzielle Katastrophe für das Gesundheitswesen?“. Klicken Sie hier, wenn Sie den Bericht als PDF herunterladen möchten.: Teil 1 Teil 2