Die bevorstehende Richtlinie 2011/62/EU zur Bekämpfung von Arzneimittelfälschungen wird nur dann erfolgreich zur Steigerung der Patientensicherheit beitragen, wenn alle Beteiligten der Versorgungskette die Chancen nutzen, die durch diese Rechtsvorschriften geschaffen werden. Der EAASM gelang es, alle wichtigen Anspruchsgruppen zusammenzubringen und ihre Ansichten in einem Artikel zusammenzutragen, der von der Pharma Times veröffentlicht wurde. Diesen können Sie hier lesen.
Minderwertig oder gefährlich?
Der DoD-Bericht ist einer von zwei Berichten, die die EAASM gleichzeitig veröffentlicht. Darin werden die beklagenswerten Standards in drei Mitgliedsstaaten aufgezeigt, in denen Online-Apotheken angeblich nicht legal sind (aber dennoch weit verbreitet zu sein scheinen) sowie die kaum besseren Standards jener Länder, in denen diese gesetzlich erlaubt sind. Der Allianz, die sich der Patientensicherheit verpflichtet hat, wäre es natürlich lieber, wenn sie diese Projekte nicht hätte durchführen müssen, aber die Realität sieht so aus, dass das Internet in einem Großteil Europas (und der Welt) weiterhin ein pharmazeutischer Wilder Westen ist. Der Bericht, den Sie hier nachlesen können, öffnet dem Leser wahrhaftig die Augen.
Counterfeiting the Counterfeiter
Diese zweite Publikation ergänzt den DoD-Bericht und zeigt, wie weit Arzneimittelfälschungen online verbreitet sind, wie leicht der Zugang zu ihnen ist und wie viel Geld Kriminelle erwirtschaften können. Die Ergebnisse sind verblüffend und die gefälschte Website zog mehr als 182.000 Einzelbesucher an. Davon entschieden über 12.000 Besucher, sich durchzuklicken, obwohl ihnen eine Mitteilung über die Gefahren des Online-Kaufs von Arzneimitteln angezeigt wurde. Dabei handelt es sich um Fragen, die oft gestellt werden und die oft unbeantwortet bleiben. Nun deckt die EAASM in ihrem bisher ehrgeizigsten Projekt die Wahrheit auf. Counterfeiting the Counterfeiter(Dem Fälscher auf der Spur)ist eine erstaunliche Geschichte, die Sie hier lesen können.
Verpackung – Patientenschutz
Klicken Sie hier, um den vollständigen Bericht zu lesen
Empfehlungen für neue Rechtsvorschriften im Kampf gegen Arzneimittelfälschungen
Die European Alliance for Access to Safe Medicines (EAASM) hat dem Europäischen Parlament einen Bericht übermittelt mit dem Aufruf, die Rechtsvorschriften zu verschärfen, um Patienten in Europa vor den stetig wachsenden Risiken und Gefahren gefälschter Arzneimittel stärker schützen zu können.
Packaging Patient Protection wurde von der EAASM in Zusammenarbeit mit Interessengruppen in Patientenverbänden, Nichtregierungsorganisationen und der Pharmaindustrie veröffentlicht und verlangt klare Empfehlungen für neue Gesetze im Kampf gegen gefälschte und minderwertige Arzneimittel.
Das Dokument spricht sieben wichtige Empfehlungen für europäische politische Entscheidungsträger aus. Dazu gehören:
- eine gesetzliche Verpflichtung aller Parteien in der Versorgungskette, die einen Arzneimittelbehälter auspacken, (wiederholt) ein Mindestmaß einer effektiven, rückverfolgbaren und manipulationssicheren Sicherheitstechnologie anzuwenden
- ein Mechanismus, der sicherstellt, dass die Kosten nach Möglichkeit keinen Hinderungsgrund für die Umsetzung einer allgemein getragenen minimalen Sicherheitsmaßnahme darstellen; Originalhersteller können sich jedoch ebenfalls dafür entscheiden, diesen mit zusätzlichen offenen oder verdeckten Sicherheitsmerkmalen an bestimmten Produkten zu ergänzen
- ein Hilfsmittel, durch das Patienten in Europa Arzneimittel erkennen können, die seit der Ausgabe vom Originalhersteller manipuliert wurden
Die Fälscher-Autobahn – die wachsende Bedrohung durch Online-Apotheken (Juni 2008)
Die Zahl der gefälschten Arzneimittel, die in den letzten Jahren bis zum Patienten gelangt sind, ist explosionsartig gestiegen – mit schuld daran sind der sich rasch ausbreitenden illegalen Online-Apotheken.
Geltungsbereich dieses Berichts
Nicht geschulte, arglose Verbraucher sind schutzlos gegenüber möglichen tödlichen Folgen durch den Onlinekauf von Arzneimitteln. The Counterfeiting Superhighway deckt den Umfang und die Auswirkungen dieser gefährlichen Praxis durch umfangreiche Recherchen und die Überprüfung von über 100 Online-Apotheken und von über 30 häufig gekauften verschreibungspflichtigen Arzneimitteln auf. Dazu gehören Medikamente zur Behandlung schwerwiegender Erkrankungen wie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, neurologischer Störungen und psychischer Krankheiten.
Die wichtigsten Ergebnisse dieses Berichts
- 62 % der online erworbenen Arzneimittel sind gefälscht oder minderwertig
- 95,6 % der untersuchten Online-Apotheken werden illegal betrieben.
- 94 % der Websites weisen keinen namentlich genannten, überprüfbaren Apotheker aus.
- Über 90 % der Websites liefern verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rezept.
Der Bericht schließt mit Empfehlungen ab,
die auf den Rechercheergebnissen basieren, und ruft Anspruchsgruppen einschließlich Suchmaschinen, Kreditkartenunternehmen, Versandunternehmen, Patientenverbände und Regulierungsbehörden auf, Maßnahmen zu ergreifen und diesen gefährlichen Trend zu unterbinden.
Patientensicherheit und pharmazeutischer Parallelhandel in Europa – eine mögliche Katastrophe im öffentlichen Gesundheitswesen? (November 2007)
Zum Download des vollständigen Berichts einschließlich der umfassenden Rechercheergebnisse und Empfehlungen geht es hier. Teil 1 Teil 2
Der europäische Pharmamarkt steuert angesichts der Verordnungen für Vertriebsketten und der Sicherheit von Versorgungsketten möglicherweise auf eine Katastrophe im öffentlichen Gesundheitswesen zus.
Geltungsbereich dieses Berichts
Der aussagekräftige Bericht von Dr. Jonathan Harper resümiert und analysiert verfügbare Studien und untersucht die wirtschaftlichen Fragestellungen rund um den pharmazeutischen Parallelhandel. Der Bericht geht der Frage nach, wie das Recht jedes Patienten auf den Erhalt sicherer Arzneimittel bestmöglich berücksichtigt werden kann.
Hauptgründe dafür, diesen Bericht zu lesen
Bisher befassten sich die Hauptargumente in Lehre und Politik mit wirtschaftlichen Fragestellungen rund um den pharmazeutischen Parallelhandel. Dr. Harpers Bericht analysiert das Thema in einem breiteren Kontext, der eine Reihe von Faktoren neben der reinen Gesundheitsökonomie umfasst.